shabby chic

…aber so richtig! Wenn der Esel Dilettant sich an die Nähmaschine setzt und denkt, naja, dann machen wir mal. Und sich weiter vorstellt, wie nett es wäre, wenn das Teilchen schon bis zum nachmittäglichen Ausflug mit dem Liebsten fertig wäre (es blieb bei der Vorstellung). Und Karostoff mit Mamas Aussteuer-Leinen mischt, dazu ein bißchen Chichi. So in meinem Kopf sah das richtig gut aus. Und zugeschnitten sah das auch noch richtig gut aus. Allein: es häuften sich die Merkwürdigkeiten, dazu später mehr. Hier erst mal das fertige Produkt:

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Der obere Teil ist einen Tick zu lang und die seitlichen Schlitze einen Tick zu kurz. Dennoch lässt es sich anziehen, wenn es auch jetzt nur zum „Haushäs“ reicht und deshalb nur ein Spiegelbild im schmutzigen Fenster mit verzweifeltem Gesichtsausdruck 😉

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Kommen wir zu den Merkwürdigkeiten: Im Rückenteil entdeckte ich auf einmal einen Schnitt, wirklich keine Ahnung, wie der da reingekommen ist. Ich wollte das Teil nicht wegwerfen und war zu diesem Zeitpunkt eh schon fatalistisch gestimmt. Also: wenn schon shabby, dann schon richtig!

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Da bügel ich vielleicht noch was drauf. Ist hinten, seh ich nicht, vergiß es. Kommen wir zu der größeren Merkwürdigkeit: auf einmal zeigte sich: Vorderteil und Rückenteil waren nicht gleich lang. Ich hätte aber schwören können, daß sie es zehn Minuten vorher noch waren…

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Und eben nicht nur ein Zentimeter, sondern dieses riesige Stück… Also: immer schön die Arme an den Leib pressen, dann fällt’s nicht so auf 😉 Merkwürdigkeit Nummer Drei geschah beim Annähen des Chichi: Kuddelmuddel mit dem Faden. Von einer Sekunde auf die andere. Erst heute Abend fiel mir auf, daß jemand am Regler für die Fadenspannung gedreht hatte – ich würde gerne die Katze anklagen oder den Liebsten dafür anfauchen, alleine: sie waren es nicht, ich war es. Ich weiß zwar nicht wie und wann, aber ich war es. Wenigstens ließ sich dann das wunderschöne Band von Farbenmix problemlos annähen.

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Fazit: probiere ich nochmal. Und man muß sich nur richtig hinsetzen und den richtigen Blickwinkel einnehmen, dann sieht’s gar nicht sooo schlimm aus 😉 Und der Dilettant trägt sein Shabby-Teilchen nun, um das Wochenende ausklingen zu lassen…

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2 thoughts on “shabby chic

  1. Also ich behaupte ja immer, dass ich Kobolde im Hause habe. Kleine Kerlchen, die ihren Unfug mit mir treiben: versteckte Utensilien, die ich dann iiiirgendwann an den unmöglichsten Stellen wiederfinde (und ich bin felsenfest davon überzeugt, das dort niemals abgelegt zu haben), mysteriöse Flecken, verschwundene Socken und vieles mehr.
    Doch ich muss gestehen, alles kann ich nicht immer auf die Kobolde schieben. So ist es mir am Mittwoch passiert, dass ich trotz Markierung und x-mal nachmessen meine neuen Gardinen zu kurz abgeschnitten habe! Weia, nur mit viiiel Trickserei konnte ich den Schaden beheben. Aber der ganze Vormittag ging dabei drauf.
    Jetzt hoffe ich natürlich, dass du dich durch solche Missgeschicke nicht vom Nähen abhalten lässt. Vielleicht doch mal einen Nähkurs bekegen?

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. du kannst dich damit trösten, dass es anderen nähneulingen auch so geht: ich habe einen rock umgenäht, bei dem ich dann auf einmal den bund zusammengenäht hatte, außerdem eine seitennaht mit faddenchaos versehen habe und immer wieder alle festgesteckten nadeln aus dem weichen stoff fielen ;). wir schaffen das schon! und dein ergebnis finde ich trotz allem sehr cath kidston like :)
    linnea