Der obligatorische Reisebericht

The English translation will follow later

Zunächst noch ein Nachbericht zum Terminal 5-Desaster: habe den restlichen Samstag zum einen damit verbracht, mich an meiner Schmutzwäsche zu erfreuen, denn das bedeutete, daß ich nämlich meinen Koffer in Stuttgart in Empfang nehmen konnte. Er war einer der ersten auf dem Kofferband und ich habe wirklich einen Schrei der Begeisterung losgelassen! Zweitens habe ich viel mit C. telefoniert, um ihr den neuesten Stand der Dinge durchzugeben. Sie bekam das letzte Flugzeug am Samstag, aber ihr Koffer ist natürlich bis auf weiteres verschwunden…

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Das ganze Chaos kann aber meine durchweg positiven Eindrücke der letzten Woche nicht trüben – es war wieder phantastisch, nein eigentlich besser als die anderen Male, weil ich wirklich sehr viel Englisch gesprochen habe. Wir kamen schon verspätet am Samstag vor einer Woche an, da über Heathrow Sturm war und so flogen wir über eine Stunde in weiten Kreisen über England und erhaschten so auch einen hübschen Blick von oben auf Windsor Castle. Durch die Verspätung passierte am Samstag nicht allzuviel, außer daß ich sofort in die Oxford Street fuhr, um meine Einkaufsliste für Sab abzuarbeiten und mir ein Knäuel Baumwolle zu kaufen, da ich ja Gabrielle fertigstricken wollte (habe ich getan, zusammengenäht habe ich den Pulli am Samstag und trocknet er vor sich hin, kann sich nur noch um Tage handeln 😉 ). Abends waren wir unter anderem in einem herrlich alten Pub mit tiefen Ledersofas und -sesseln, in denen man gemütlich versinken konnte, sogar ein Feuer prasselte im Kamin.

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Ostersonntag sind wir auf alten historischen Pfaden gelaufen: St Mary Le Bow, Smithfield mit der Wallace-Plakette und als wir St Bartolomew-the-Less anschauen wollten, gerieten wir wider Willen in eine Ostermesse. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie ich eine brennende Kerze in die Hand gedrückt bekam und auf die Bank genötigt wurde. Als bekennendes Nichtvereinsmitglied hatte ich aber auch keine Scheu kurz darauf wieder zu flüchten.

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Über die Lodon Bridge zu Green Market, einer schönen Markthalle, die natürlich leider geschlossen hatte. Dann zur Clink Street, wo man zur Zeit sehen kann, wie die Überreste von Winchester’s Palace restauriert werden:

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Danach folgte ein wirklich bemerkenswerter Besuch des St Thomas Hospital Museum mit seinem alten Operating Theatre mit eindrucksvoller Vorführung der alten Operationsmethoden ohne Betäubung. Davon erholt haben wir uns in einem wundervollen uralten Pub, in dem schon Shakespeare und Dickens verkehrten (nein, nicht zur selben Zeit 😉 ).

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Das George Inn ist wirklich bezaubernd, trotz seiner Größe gemütlich und hat einen Hof mit vielen Bänken. Tage später haben wir dort einen herrlichen Abend verbracht. Es ging zurück über die london Bridge, zu Fuß an St Paul’s vorbei, kurz noch den London Stone gestreift und St Bride’s Church angeschaut, deren Kirchturm angeblich einen Bäcker zur ersten Hochzeitstorte inspiriert hat.

Den Montag habe ich größtenteils in der Tate Britain verbracht. Aber am Dienstag war wieder „Großkampftag“ angesagt: Wir haben zwei London Walks gemacht, beide phantastisch! Der erste „behind closed doors“ führte uns u.a. in’s Royal Opera House, wo wir einen herrlichen Blick üver Covent Garden und London genießen konnten:

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Die Tour führte uns auch kurz ins Hunterian Museum, für jeden, der beim Anblick von Präparaten nicht gleich kotzen muß, ein Besuch wert! Die Tour endete am Royal Court of Justice , so daß ich mich gegenüber bei Twinings mit genügend Tee für’s ganze Jahr eindecken konnte.

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Gleich um die Ecke ist Temple, wo man herrlich alte Ecken findet:

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Obwohl mit Twinings Tüten bepackt, starteten wir dann den zweiten Walk: Old Westminster, der uns einmal um Westminster herum führte aber dann eben in abgelegenere Ecken führte, wie z.B. den Little Dean’s Yard oder den Jewel Tower.

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Am Mittwoch waren ausgiebig im London Museum. (Ich habe, glaube ich, schon früher erwähnt, daß sich hier ein Besuch vor allem auch mit Kindern lohnt. Auch kann die Lektüre des Romans London: The Novel von Edward Rutherfurd -gibt’s auch auf Deutsch- dazu führen, daß man gar nicht mehr aus dem Museum raus will 😉 ). Danach ging’s zum Summerset House und über Covent Garden zu Seven Dials, einer zauberhaften Ecke, wo ich die erste Maniküre meines Lebens genossen habe.

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Am Donnerstag fuhren wir nach Highgate und haben einen schönen Spaziergang über den östlichen Friedhof gemacht, wo u.a. Marx‘ Grab ist

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und sich ein paar wilde Katzen ein schönes Leben machen:

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Gleich um die Ecke findet sich der wunderschöne Waterlow Park mit einem sehenswerten Café im Lauderdale House. Den Tag beschlossen wir wieder im George Inn, wie schon erwähnt ein phantastischer Abend. Am Freitag machten wir wieder einen London Walk, der aber sehr schlecht war, weil der eigentliche Guide durch eine nichtwissende Frau ersetzt wurde, außerdem regnete es in Strömen. Wir trösteten uns hinterher mit einem Einkauf bei Fortnum & Mason, wo ich doch kurz mit einem aufkeimenden Sozialneid zu kämpfen hatte 😉 Der letzte Abend wurde gekrönt mit einem Treffen mit Emilie in einem Pub am Trafalgar Square. Es war so nett, sie wiederzusehen!

meandemilie-b

Über das Chaos am Samstag wisst ihr ja schon Bescheid und so bleibt mir nur zu sagen, daß es toll war und ich es kaum erwarten kann, wieder nach London zu kommen!!

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6 thoughts on “Der obligatorische Reisebericht

  1. und, wann gehts wieder hin???
    oktober…. ;-)))

    andrea und ich haben, zugegebenermassen, einige witze auf deine kosten geschmissen… du weißt schon, maniküre und so….. :-)

    ist natürlich auf unseren neid zurück zu führen … 😉

    lg, sab

  2. ui, da habt ihr ja jede Menge erlebt und tolle Fotos hast du gemacht! Sind die Fingerchen denn auch bunt geworden????? 😉
    Lg Andrea

  3. Dein Herz hast du ja schon an London veloren. Ich will doch hoffen, dass du UNS hier zumindest noch ein bisschen treu bleibst 😉
    Wieder einmal ein wunderschöner Bericht aus London, vielen Dank dafür!

    Liebe Grüße
    Sabine

  4. You took some beautiful pictures!! You always make me feel like I don’t get the best out of London. I’m out of work now so this week will be spent rediscovering this city you love so much!

    P.S.- That’s me in that picture!! :)

  5. Deine London-Reiseberichte sind immer ganz toll.
    Wie gern würde ich doch auch wieder ….seufz.
    Herzliche Grüße von Anja