Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 10/2006

Wenn Du mit nur einem einzigen Strickzeug in der Tasche auf einer einsamen Insel gestrandet wärst, was würdest Du dann tun? Das Ding zuende stricken und tragen oder immer wieder auftrennen und neu zu stricken beginnen?
Und warum?

Schöne Frage! Das kommt auf das Strickzeug an. Ich vermute bei mir mal Socken, die würde ich auf jeden Fall fertig stricken, denn Socken kann man auf jeder Insel brauchen: wer kennt nicht diese Szenen in Abenteuer-Filmen, in denen der Filmheld sich die Füße verbinden muß, weil er barfuß auf seiner Insel rumläuft? Meine Socken würden also meine Überlebenschancen ungemein steigern. Das dann überflüssige Nadelspiel könnte ich ja dann dazu verwenden, mir leckere Spießchen zu machen (weil ich natürlich Bambus- oder Holznadeln dabei habe) aus dem Getier, das ich mit meinem Leatherman (ohne den ich wirklich nie aus dem Haus gehe!) eigenhändig erlegt habe. So läßt es sich dann gut aushalten, bis ich gerettet werde 😉

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 06/2006

Fast alle Strickerinnen (zumindest zwischen 35 und 45 Jahren) haben in den 80er Jahren wie wild gestrickt. Dann ließen die meisten es kollektiv sein. Und wurden dann vor wenigen Jahren neu infiziert! Wie kam es dazu? Habt Ihr eine Idee?

Ich habe in den 80ern wild gestrickt, häßliche Pullis aber auch tolle Sachen, die ich jahrelang getragen habe, ich erinnere mich an einen dunkelblauen Patent-Pullunder und eine Zopfjacke und natürlich Socken. Mit den Socken habe ich angefangen, weil ich damals überzeugte Birkenstock-Trägerin war und da brauchte man einfach schöne und warme Socken 😉 Aber ich habe auch in den 90ern gestrickt, durchgehend, aber nur noch Kleinteile wie Socken, Schals oder Handschuhe. Meine Freunde und Familie haben schon damals immer Socken geschenkt bekommen. Für mich war das Stricken immer ein sehr angenehmes Hobby, bei dem ich total entspannen kann und dann noch was schönes in den Händen halte. Richtig strick-fiebrig bin erst letztes Jahr wieder geworden, weil ich da auf die Blogs gestoßen bin und durch sie auf die weltweite Strickgemeinde, schöne englisch-sprachige Anleitungen und neue Wolle, die ich bis dahin nicht wahrgenommen hatte. Ich habe dann auch meine Furcht vor dem Zusammennähen verloren und so stricke ich jetzt wieder „Großteile“.
Ich denke schon, daß der neue Strickboom zu einem großen Teil vom Internet und den Blogs abhängig ist bzw. begünstigt wurde. Wie lange der Trend zum Blog gerade in Deutschland vorhält ist für mich eine spannende Frage, über die ich gerade viel nachdenke… Ich sehe nämlich durchaus große Unterschiede zwischen den deutschen Strickblogs und den englischen oder amerikanischen. Aber das ist eine andere Geschichte

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 05/2006

Gibt es etwas beim Thema Stricken und Wollverarbeitung, an das Du Dich bisher noch nicht rangetraut hast, Du aber gerne mal machen würdest?

Ja, erstaunlicherweise habe ich vor Kapuzen großen Respekt. Dabei sehe ich immer wieder Modelle mit Kapuze, die mir gut gefallen, ich lasse mich aber immer davon abschrecken. Keine Ahnung warum, kleines Kapuzentrauma 😉

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 03/2006

Teppichkäfer, Textilmotte… es gibt eine Menge gemeiner Biester, die an unsere Wollbestände wollen. Wie schützt Du Deine Vorräte vor den hungrigen Schädlingen?
(aus dem Archiv 2003 – danke Angela!)

In die Kisten mit den Wollvorräten lege ich immer auch Mottenpapier. Und auf den diversen Schränken stehen unauffällig Kleidermotten-Pheromon-Fallen. Das hat bis jetzt geholfen.

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 02/2006

Wie ist das mit Euren Partnern?
Akzeptieren die Eure Strickleidenschaft oder wird da auch mal gestichelt?
Für die Singles unter uns:
Würdet Ihr beim ersten Date erzählen, dass Ihr leidenschaftlich gern strickt oder gehört das zu den Punkten, die man sich für später aufhebt?

Zur Zeit bin ich Single, aber als ich meinen Ex-Freund im Dezember besucht habe, freute er sich über die gestrickten Mitbringsel, kam willig mit in ein Wollgeschäft und ertrug es stoisch, daß ich abends auf der Couch gestrickt habe. Er hat auch noch massig Socken aus „unserer“ Zeit, die er immer noch trägt.
Bei einem ersten Date würde ich vermutlich aber darüber schweigen, ich finde, man muß nicht jede Macke gleich offenbaren, ich habe noch genug andere 😉 Spätestens bei einem ersten Besuch bei mir zu Hause wäre es dann sowieso offensichtlich!

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 01/2006

Wisst Ihr schon, was Ihr 2006 stricken werdet? Gibt es feste Planungen? Was habt Ihr für gute Strickvorsätze für 2006? Sind Neuanschaffungen (Spinnrad, Strickmaschine o.ä.) geplant?
Diesmal waren Ulli und Silvia (sorry, das Wollschaf wußte nicht, ob Du einen Blog hast – deshalb ohne Verlinkung) neugierig!

Feste Planungen und gute Strickvorsätze: Vorsätze gibt es so eigentlich nicht, da ich die angefangenen Sachen meistens zu Ende stricke. Planungen gibt es konkrete auch nicht, ich stricke nach Lust und Laune, was mir gerade gefällt. Die Musterjacke aus selbstgesponnener Wolle wird auch bald fertig sein, da werde ich mal in der Winter-Interweave Knits schmökern, was als nächstes kommt. Neuanschaffungen sind nicht geplant, es gibt den großen Wunsch nach einem Ashford Joy, mal sehen, was das Jahr an Aufträgen so bringt…
Schön wäre für das Strick- und Spinnjahr, wenn es weiterhin viele Treffen gibt und der Ausflug nach London im Oktober klappt.

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 52/2005

Diesmal war Annie neugierig!
Wenn ich dir heute 100 Euro schenken würde, welche Wolle müsstest du davon unbedingt haben?

Gerade stricke ich zum ersten Mal Rowan felted tweed und die gefällt mir sehr gut. Mehr davon wäre also nicht schlecht… Oder Alpaca zum Spinnen… Oder…

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 50/2005

Da Weihnachten vor der Tür steht:
Was steht an wolligem und strickgem auf Deinem Wunschzettel?
Oder steht da womöglich gar nichts in der Art drauf?

(aus dem Archiv 2003 – danke Angela!)

Ich habe keinen Wunschzettel… Und ich bezweifle, daß mir irgendjemand aus dem Familien- oder Freundeskreis was wolliges schenkt. Bücher habe ich mir selbst geschenkt. Und meine Eltern schenken mir einen Schrank, auf den ich mich sehr freue, da darin sicherlich auch etwas Wolle Platz finden wird… Wolle, die ich mir eventuell auf meiner Kurzreise gönnen werde…

Es fragte das Wollschaf

Die verstrickte Dienstagsfrage – Woche 49/2005

Was machst Du, wenn Dein Strickstück einfach nichts werden will? Geduldig immer und immer wieder ausbessern und ribbeln, bis es endlich so geworden ist, wie Du Dir das vorstellst? Oder erstmal ab in die UFO-Ecke, um Dich dann Stunden, Tage oder Monate später nochmals dran zu versuchen? Oder ab damit in die Mülltonne? Oder versuchen die Fehler zu übersehen?
Danke an Tina und Cleo

Ich bin der in-die-Ecke-schmeiss-Typ. Momentan liegt da das braune Chenille-Jäckchen, das mir beim Zusammennähen so viele Schwierigkeiten bereitet hat: ich habe einfach keine Lust darauf, mich noch einmal zu ärgern, also bleibt es liegen. Eines Tages werde ich es schon noch noch fertig machen. Aufribbeln wäre bei dem Material eh unmöglich!
Socken werden gnadenlos aufgeribbelt, wenn ich Fehler entdecke. Beim Bi-Color-Brioche habe nun beim Tragen drei Fehler entdeckt, aber niemals im Leben würde ich das Ding noch einmal aufziehen – mit den Fehlern kann ich leben! Auch beim Birch ist ein Fehler drin, aber den habe ich schon während des Strickens irgendwie ausgebügelt (so daß ich wieder auf die richtige Maschenzahl kam), denn das Mohair hätte ich gar nicht aufribbeln können. Die mißglückten Birch-Anfänge sind aus diesem Grund (Garn verhakte sich unlösbar miteinander) auch im Mülleimer gelandet.
Also handele ich doch je nach Material und Objekt unterschiedlich 😉

Es fragte das Wollschaf