Spinnen in der Scheune

Heute war mal wieder ein toller Sonntag: Andrea holte mich, mein namenloses Spinnrad und meinen vollgestopften Korb mit ihrem Raumwunder an Auto ab – der Kofferraum war dann mit zwei Spinnrädern und zwei vollgestopften Körben immer noch nicht an seiner Kapazitätsgrenze – und wir fuhren nach Steinenbronn (zu diesem Städtle meint Wikipedia: Steinenbronn ist (Oktober 2005) die einzige Gemeinde im Landkreis Böblingen, die noch keine funktionsfähige Internetseite hat.) Conny hatte uns eingeladen zum Spinntreffen in der Heimatscheune zu kommen. Sabine war auch schon da und ganz viele Steinenbronnerinnen und ein Steinenbronner mit ihren Spinnrädern und ihrem Strickzeug. Es war sehr schön, die Scheune wurde vom Heimatverein liebevoll hergerichtet und die Leute waren alle sehr nett. Es hat mich verblüfft, wieviele Menschen doch spinnen und stricken! Es gab auch noch lecker Kaffee und Kuchen, ansonsten haben wir gesponnen, gestrickt und geratscht und neues gelernt: Conny hat uns das Navajo-Zwirnen gezeigt, ich habe ein wenig geübt und werde das demnächst nochmals ausführlich proben. Irgendwann düsten wir wieder in Richtung Heimat ab, schwer begeistert von dieser Scheune und komplett erfüllt von neuen Eindrücken. Diese Treffen tun mir immer wieder gut und geben mir spinn- und stricktechnisch einen riesigen Schub!

Strang 2/3

Der dritte Strang (im Bildvordergrund) wiegt 200g und fügt sich gut zu den anderen. Somit habe ich nun insgesamt 570g von der grünen Multicolor versponnen und ich denke das reicht, um die Jacke zu beginnen.

Ansonsten stricke ich auch noch, davon gibt es dann auch noch Fotos…
Uta hat im letzten Kommentar eine Spinn-Frage gestellt (!!! Da wird sich doch nichts anbahnen? 😉 ): Welches ist eigentlich das Spinnrad, mit dem sich am Einfachsten umgehen lässt ?
Ich bin ja blutige Anfängerin, kann deshalb nur unzureichend antworten, aber ich versuch’s mal: wichtig für mich ist: Das Spinnrad läßt sich leicht und regelmäßig treten (in diesem Bereich liebe ich High-Tec wie Kugellager!!) und: die Bremse für den Einzug muß funktionieren, so daß sich der Einzug auf ein auch für Anfänger erträgliches Maß einstellen läßt und ich keine Panikattacken bekomme, weil mir die Wolle aus den Händen gerissen wird. Was mit bei meinem Rad noch gut gefällt: ich kann es sowohl mit dem rechten Fuß als auch mit dem linken Fuß treten, wichtig bei Müdigkeitserscheinungen 😉 Dann finde ich noch hilfreich und angenehm, daß bei mir die Zwirnvorrichtung integriert ist, das wäre für jeden weiteren Kauf für mich ein Kriterium (bei meinem Traumrad ist das auch so!).
Weiß nicht, ob Dir das irgendwie weitergeholfen hat, vielleicht erbarmen sich noch die Fachfrauen und geben noch Ratschläge.
So, ich gehe nun in die Winterlandschaft wandern und hoffe, ein paar Bilder machen zu können (nein: ich trage heute keine Stränge spazieren 😉 ).

Strang 2/2

Damit wenigstens auf diesem Gebiet Fortschrittsbilder zu sehen sind: der zweite Strang der grünen Multicolor ist fertig (im Hintergrund des Bildes), wiegt 180 Gramm und sieht in meinen Augen aus wie der erste. Nun sitze ich am dritten Strang und dann wird daraus gestrickt!

Strang Nr. 2

Habe ich schon mal erwähnt, daß ich arbeitsfreie Wochenende liebe?
Das hier ist der erste Strang aus der grünen Multicolor, 190 Gramm. Am zweiten sitze ich auch schon, denn daraus soll richtig was werden, nämlich eine Jacke für mich. Habe versucht, ein bißchen dicker zu spinnen, komme jetzt ungefähr auf Nadelstärke 4, das ist okay.

Strang Nr. 1

Um der Bilder Herr zu werden und mir nicht immer Überschriften ausdenken zu müssen, habe ich gestern schon begonnen, die Spulenfotos einfach durchzunummerieren und genauso werde ich es mit meinen Strängen machen. Und weil das hier der erste Strang ist, der auch so aussieht, wie ein Strang aussehen soll und der erste auf Niddy Noddy gewickelte ist, beginnt mit ihm die „neue Zeitrechnung“. Es sind 110 Gramm, vielleicht werden Handschuhe draus.

Niddy Noddy

Darf ich vorstellen: Niddy Noddy, erstaunlicherweise gestern schon angekommen und jetzt schon unentbehrlich! Wie ich finde ein sehr elegante Art, Stränge zu wickeln (so muß ich nun nicht mehr mit der Spule in der Hand um den Stuhl herumlaufen, so daß sogar ich denke, ich führe rituelle Tänze auf 😉 ) Auf Niddy Noddy: habe die graue Schottische vom Wollknoll angesponnen und finde sie toll zum spinnen: klumpt nicht, reisst nicht, macht die Arbeit eigentlich von alleine! Dazu gezwirnt: ein schönes Orange aus der Kunterbunt-Tüte.

Und weil es Proteste gegen Fotos von Wolle in Plastiktüten gab, hier noch Detailaufnahmen der Multicolor, die ich am Mittwoch erstanden habe:

Ausflug

Bin immer noch ganz euphorisiert: bin heute mit Andrea ins Umland zu Seehawer & Siebert gefahren. Oh, was für eine Pracht: Wolle über Wolle, in allen Farben, Rohwolle im Band und Vlies, Stränge mit wundervollem Farbenspiel, Alpaca, Seide… wir konnten uns gar nicht sattsehen. Gekauft habe ich „Schafwolle aus der Wanderschäferei“ im Vlies, damit ich das auch mal üben kann. Und dann noch Schottlandwolle multicolor, einmal in wahnsinnig schönen Rot-Tönen und zum zweiten in ebenso schönen Grün-gelb-Tönen. Die kommen leider auf dem Foto nicht so gut rüber, aber es wird bei Gelegenheit sicher mal ein Bild von der Verarbeitung geben 😉 Wie schade, daß ich heute Abend arbeiten muß, ich würde am liebsten gleich loslegen!

Samstagsspule

Bevor ich zur Arbeit verschwinde: ein paar Spulenfotos…


Das wird einen Strang mit ca. 350 Gramm ergeben, einfach vier verschiedene Rosa-Töne hintereinander versponnen.