Bin ich Ihnen auf die Füße getreten?

Meine Damen: mäßigen Sie sich bitte. Das hier ist mein Blog, um mit einem bekannten Bild zu sprechen: ich lasse Sie hier in mein Wohnzimmer, also benehmen Sie sich bitte auch so! Hören Sie auf, mich und meinen Intellekt mit Totschlagargumenten wie dem horizontlosen Frosch zu beleidigen. Hören Sie auf, liebe Blog-Bekanntschaften zu beschimpfen und hören Sie auf, hier ein Ossi-Wessi-Gefecht auszutragen. Hören Sie auf, meine Besucher zu beleidigen. Wie öde. Ich hab’s geschrieben, beschimpfen Sie mich, aber bitte mit Esprit.

Ich werde mich weiterhin über gewisse Dinge aufregen und das auch äußern (weil: das hier ist mein Blog und so weiter) und ich bedanke mich für die Gelassenheit, die mir manche wünschen – allein: ich werde sie nicht bekommen. Aber ich denke: ich habe im Gegensatz zu Ihnen  niemanden persönlich angegriffen und wenn es Sie beruhigt: die erzählte Situation hat so nicht stattgefunden. Aber ähnlich. Ein erzähltes Beispiel von vielen. Es war nicht Frau X. gemeint und nicht Frau Z. – Was aber Ihre verbalen Angriffe anbelangt: sie sind tatsächlich passiert. Und ich finde es höchst befremdlich. Wie meine Eltern mich als Kind gefunden haben oder wie ich meine Eltern finde, geht Sie nichts an, sonst hätte ich es schon längst geschrieben. Ich danke der Kommentatorin, die begriffen hat, daß ich nicht der schlimmste Kinderhasser im gesamten Südwesten der Republik bin, sondern daß ich mich über Erwachsene mokiert habe. Das darf ich. Ich bin schon groß. Und wenn ich nur ein großer Frosch in einem Brunnen bin: vielleicht hat der Frosch Ozeanographie studiert und sämtliche sieben Weltmeere erforscht, schon mal daran gedacht, wer weiß das schon, wer sieht das dem Frosch an? Sie?

Wie kommen Sie eigentlich dazu, an meiner geistigen Gesundheit (oder gesellschaftlichen Kompatibilität) und der der Kommentatoren zu zweifeln? Warum benehmen Sie sich wie Kleinkinder, die sich mit Sand beschmeißen? Es erinnert mich stark an die Feinripp-Debatte. Warum gleich so grundsätzlich und so verletzend? In so einer Fäkal-Sprache? So belehrend? Ich darf mich hier äußern über Dinge oder Menschen, die mich nerven. Das macht aus mir noch kein gestreßtes Kinder- und Opa-hassendes Irgendwas. Sie müssen mir ja nicht zustimmen. Dürfen Sie aber natürlich gerne, aber nicht auf Kosten derer, die sich in einer anderen Lebenssituation befinden und mich deshalb vielleicht unmöglich finden. Das dürfen die nämlich auch. Sonst hätte ich es nicht geschrieben. Polemik, Sarkasmus und Ironie setzen einen bestimmten Rahmen voraus, sonst funktionieren sie nicht – soll ich mich demnächst mal über den intellektuellen Horizont sogenannter Strickblogs äußern? Funktioniert hier nichts außer Socken zeigen? Also: mäßigen Sie sich, dann kann ich auch wieder zum Duzen übergehen.

11 thoughts on “Bin ich Ihnen auf die Füße getreten?

  1. Noja, bis auf die paar Ausrutscher (und die Ost-Entgleisung) hast du/haben Sie ja Zustimmung geerntet. Das hier:
    „Ich glaube, es ist weniger ein Mütter-Kinder-Ding als eine eher allgemein sprießende Gedankenlosikgeit und Nicht-Rücksichtsnahm, die ich immer häufiger in alltäglichsten Situationen beoachte.“
    bringt es wohl auf den Punkt. Offenbar sind immer weniger Leute in der Lage und/oder willens, mal kurz zu reflektieren, ob ihr Verhalten andere behindert/stört/wasauchimmer. Und das kann man ruhig mal anprangern. Mütter sind ja nicht per se bessere Wesen und natürlich gibt es da genauso rücksichts-/gedankenlose Exemplare.

  2. Ich hätte nie gedacht, daß andere dich angreifen, nur weil du die Wahrheit sagst. Da siehst du mal, der Egoismus greift um sich, leider.
    LG Martina

  3. Also, da muss Frau sich doch wirklich sehr wundern… Ich fand Deinen Artikel erfrischend und sah mich selbst darin. Schließlich behaupte ich offen, dass es Rentner und Studenten eigentlich verboten sein müsste, vor 8 Uhr und nach 16 Uhr einkaufen zu gehen 😉 Und Kidner gehen mir ganz gehörig auf die Nerven (nein, ich hab selbst keine), aber darum bin auch ich kein Kinderhasser. Naja, und ich fahre besser Auto als alle anderen auf diesem Planeten, reagiere schneller, wenn die Ampel grün wird und ganz sicher ist es nicht meine Schuld, wenn ich mal beim Anfahren den Motor abwürge sondern die des Herstellers oder der kosmischen Strahlung. *grunz*. Anyway, dass sich Gott und die Welt berufen fühlt, sich aus-dem-Hemd-zu-echauffieren ob Deines Textes, tststs, da frag ich mich, warum die nicht einfach belustigt grinsen? Ich würde dich schlicht aus meinem Feedreader werfen und mir denken: das hat se jetzt davon! Jawohl! Also, ihr humorlosen Gesinnungsretter da draußen: spart euch eure Energie für Anti-Atomkraft-Demos, geht mal mit nem Tierheimhund ne Runde in den Wald, spendet Geld für Pakistan, rettet die Welt woanders, aber nicht im Kommentar eines blogs…

  4. liebe susan, ich wollte deinen blog nicht missbrauchen für eine virtuelle schlammschlacht.
    es hat mir verdammt wehgetan, als blöde muttikuh beschimpft zu werden.
    ich habe lang überlegt, ob ich überhaupt antworte. ich konnte es nicht auf mir sitzenlassen!
    und habe deswegen extra klargemacht, dass ich mir sehr wohl darüber bewusst bin, dass ich mich auf klischeeglatteis begebe, ganz bewusst, um der schreiberin zu verdeutlichen, dass sie sich auch eines klischees bedient. und dass wir alle nicht über einen kamm geschert werden dürfen.
    und ja, es fehlt allerseits an rücksichtnahme gegenüber der anderen. ob groß und klein. ich hab schon verstanden, was du meinst, und stimme dem ja auch zu, dennoch finde ich es wichtig, sich auch in die anderen häute zu versetzen.
    ich denke, dass wir mit mehr respekt voreinander einiges erreichen könnten.
    ich lerne jeden tag dazu.
    lieben gruß, eva

  5. …ich möchte dich ermutigen weiterhin deine meinung in deinem wohnzimmer zu sagen….wers nicht mag oder sich angegriffen möge doch bitte die tür von außen schließen(leise versteht sich)…alles liebe ,ein schönes wochenende und bis bald hier in deinem blog,lg aus hannover irina

  6. Wer die Welt in sein Wohnzimmer lässt (www: das bedeutet worl wide web) und virtuell einen verbalen, Beifall heischenden Rundumschlag zum Besten gibt, der muss mit Reaktionen rechnen, die sich nicht nur in gestiegenen Zugriffszahlen zeigen.
    Es ist die alte Geschichte vom Wald, aus dem es so herausschallt, wie man hinein gerufen hat.

    es grüß höflich Brigitte, die gerne weiterhin gesiezt wird

  7. Jetzt habe ich mir nochmal in Ruhe alle Kommentare zum Gutmenschhausen-Mutti-Eintrag durchgelesen. Die sind doch fast durchweg positiv! Du hast Talent mit Wörtern. Ich freue mich auf mehr. Mach jetzt ja keinen Rückzieher und schalte den Weichspülgang an, das wäre schade. Daß getroffene Hunde bellen, wissen wir auch nicht erst seit gestern. Ich empfehle Dir und allen anderen wärmstens die Bücher „Schöner Denken: Wie man politisch unkorrekt ist“ und „Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.“ . LG Heike

  8. Tja, als ich deinen, ups, ihren netten und humorigen Beitrag zum Thema Kinder und Einkauf gelesen habe musste ich sowohl lachen als auch meine Stirn in Sorgenfalten ziehen. Denn: der deutsche versteht Ironie und Sarkasmus nicht, weil er dazu neigt sich gerne mal auf der Stelle persönlich angegriffen fühlt und dann auch auf der Stelle für mindestens 20 Jahre zutiefst beleidigt ist.
    Zum Thema selbst kann ich nichts mehr sagen, denn ich muss runter in den Garten, dem Nachbarkind die Trillerpfeife wegnehmen und *versehentlich* drauftreten, sonst dreh ich durch.
    Mein Nachbarn haben übrigens 10 Kinder…..die finde ich meistens nett, es sei denn sie haben eine Trillerpfeife. Oder hören Rap-Musik so laut daß ich mithören muss.

    Liebe Grüße
    Frau Greeny (Mutter, Ehefrau und beruflich häufig von solchen liebenswerten Zwergen an den Rand des Wahnsinns getrieben)

  9. Ich sage wieder, dass ich Deinen Beitrag humorvoll gefunden habe. Ich tue Sachen (häufiger als ich gern hätte), die mir im Nachhinein als gedankenlos vorkommen. Es ist gut wenn man darüber lachen und lernen kann.

    LG, holly