Ja, mich gibt’s noch. Aber ab Mittwoch war ich ständig über Land unterwegs, so daß ich gar nicht zum Bloggen gekommen bin. Auftakt war ein Seminar über barrierefreie Webgestaltung an einer Fachhochschule im Süden der Republik, was nur allein durch den Komplettausfall der Technik interessant wurde: man will über gelungene und weniger gelungene Websites sprechen und bekommt bei der Ankunft gesagt, daß im gesamten Institut das Internet nicht zugänglich ist… Wie gut, daß man in weiser Voraussicht ein paar Screenshots gemacht hat und diese auf dem Speicherstift in der Hosentasche mit sich rumträgt, da fällt eine dreistündige Improvisation gleich viel leichter… Am Donnerstag war ich auf Ahnensuche: ich hatte einen Termin auf einem Pfarramt, um dort die Kirchenbücher einzusehen und hatte meine Eltern im Schlepptau. Ich habe alles gefunden, was ich lesen wollte und dabei haben wir noch einen handfesten Familienskandal aufgedeckt, meine arme Mutter saß wie vom Donner gerührt in Pfarrers Büro. Es stellte sich auch heraus, daß es tatsächlich wahr ist, daß ein dritter Urgroßonkel in die USA ausgewandert ist. Nach dem Wühlen in den alten, aber wunderbar erhaltenen Büchern sind wir noch zum „Stammhaus“ gefahren, um Fotos für die amerikanische Verwandschaft zu machen und anschließend auf den Friedhof.
Aber gestrickt habe ich auch: das Lotus Blossom Tank steht kurz vor dem Ende. (@Anke: morgen werde ich nachmessen!) Und auch Thorn&Thistle wächst: das Rückenteil ist beendet und das linke Vorderteil beinahe. Bilder folgen am freien langen Wochenende!
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Wie ich Maschenproben machte…
…und schnöde ausgelacht wurde:
Ich bin durchaus lernfähig und wenn ich hauchdünnes Sommergarn bestelle, ist sogar mir klar, daß es ratsam ist, eine Maschenprobe zu stricken, um näher ans Ziel zu kommen. Ich habe mich also gestern hingesetzt und Maschenproben gestrickt und diese – wie ich finde – hochwissenschaftlich festgehalten und sogleich mit höherer Mathematik alles ausgerechnet, was ich wissen mußte. Weil ich so stolz auf mich war, habe ich die Maschenproben mit zu unserem kleinen Stricktreff genommen, der zwecks der Überreichung der restlichen Interweave Knits-Heften stattfand. Und was ernte ich da, als ich meine Maschenproben der Runde (Andrea, Tanja, Sabine und Conny) zeige? Lautes Gelächter!! (Alleine Conny gestand mir durch ein leises Flüstern, daß ihre Maschenproben genauso aussähen.) Meine elfengleichen Maschenproben schienen zu klein zu sein, als daß jede ihre Perfektion erkannt hätte 😉 Ohoh, wie soll ich so jemals ein ungetrübtes Verhältnis zu Maschenproben bekommen 😉

Auf dem Bild zu sehen sind zwei Knäuel Sockenwolle in einem wunderschönen Grün, die ich von Andrea für ein bißchen Technik-Tralala bekommen habe: Danke!
Neuer (Lese-)stoff
Heute mußte der Postmann nur einmal klingeln, denn er hat alles auf einmal dabei gehabt: Neue Bücher: Toys to Knit von Tracy Chapman und Sock Patterns for the Travelling Knitter von Nancy Bush:
Today two parcels arrived: new knitting books: Toys to Knit by Tracy Chapman und Sock Patterns for the Travelling Knitter by Nancy Bush:
Und weil ich so wenig Uni-Sockenwolle habe, habe ich mal meinen Vorrat aufgestockt, war ein sehr günstiges Angebot der Wollfactory.
Beide Bücher sind toll, ich habe sie mal kurz durchgeblättert und könnte sofort mit tausend Sachen beginnen! Als nächste Strümpfe habe ich die Traveller’s Stockings angedacht, vielleicht sogar aus dem Rosa Knäuel.
Because I own not much of plain sockyarn I ordered a „little bit“, it was a special offer by Wollfactory.
The books are great, so many patterns I would to start at the moment! The next socks will be the Traveller’s Stockings, perhaps even from the pink yarn.
…gefunden
…ganz kleinlaut vermelde ich den Fund des weißen Wickeljäckchens. Noch kleinlauter kann ich den Fund anderer Kleidungsstücke vermelden…Ich verrate aber nicht, wo ich fündig wurde.
Und Tanja, Du kannst beruhigt sein, hier „unten“ ist es noch nicht warm genug dafür. Ich wachte heute nur mit der Vision dieser Jacke auf.
…I’ve found the wrapover. Very subdued can I say that I’ve found some other clothes too, but I don’t say where I’ve found them…
Wanted:
Dead or alive: Wo verflixt noch mal ist mein weißes Wickeljäckchen??? Muß ich mich jetzt tatsächlich als ein fürchterlicher Chaot outen, der jedes Jahr nach dem Winter verzweifelt nach seinen Sommerklamotten suchen muß!? Ich habe dieses Jäckchen gestrickt und auch getragen, aber wo habe ich es hingepackt? Ich schon alle Schränke durchsucht: keine Spur (naja gut, dafür habe ich was anderes gefunden 😉 ). Das gibt es doch nicht: Eine Jacke kann sich doch nicht in Luft auflösen?!
Sachdienliche Hinweise werden gerne angenommen, sonst muß ich das Ding noch mal stricken…
Dead or alive: where is my white wrapover??? I’m really such a completely disorganized person, that I have to search for my summer clothes after winter?! I’ve searched in every closet, but: no trace. Well I’ve found something other, but where is the white thing? It is possible that the wrapover disappeared into thin air??
If you can help me, please ring XXXX – otherwise I have to knit the thing again…
Strick- und Spinntreff
Gestern hatte ich ein paar liebe Strickerinnen bzw. Spinnerinnen zu Besuch: Sabine, Conny, Katrin, Andrea und Tanja kamen, teilweise in Begleitung ihrer Spinnräder, zu einem gemütlichen Treff. Nach Kaffee und Kuchen (Sabine hatte mit ihre legendären Schneckennudeln mitgebracht: nochmals tausend Dank!) ging’s an Spinnen und Stricken:
Yesterday I had a little private knitting-and-spinning-show here at home: Sabine, Conny, Katrin, Andrea and Tanja came in parts accompanied by their spinning wheels. After drinking tea and coffee and eating Sabine’s sensational cake we started to knit and spin:
Conny und Andrea
von rechts nach links: Tanja, Sabine, Katrin und ein Rest von Andrea.
Und auch Spinnräder waren zu Besuch, fast alle Marken waren vertreten 😉
Here are the special guests:
Tanjas Joy, das ich auch mal ausprobieren durfte: toll!
Tanja’s Joy. I tried it: great!
Connys Traditional, auf dem ich einst die ersten Spinnversuche unternommen habe.
Conny’s Traditional, that’s the wheel I’ve tried to spin the first time last year.
Andreas Louet
Andrea’s Louet
Ich habe sogar auch etwas gesponnen und zwar habe ich endlich die weiße Neuseeland Merino angefangen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte es dann doch recht gut, eine halbe Spule habe ich geschafft. Kein Vergleich zu Tanja, die mal eben zwei Spulen gesponnen hat und dann auch gleich gezwirnt hat!
I’ve spun a little bit: I’ve started the white Merino from New Zealand. First I had difficulties but at least I’ve done a half bobbin (is this the correct word??).
Conny hatte Andrea Farbstoff mitgebracht und es stellte sich abends heraus, daß die Katze offenbar auf den Geruch von Krapp abfährt: sie beschmuste die Papiertüte vollkommen willenlos und bekam zum Abschied die Tüte geschenkt.
Conny bought for Andrea some dyes and obviously the cat loves the smell of the dye (I don’t know the English word, in German we call it Krapp), she cuddled with the bag and so Andrea leaved the bag here.
Als alle gegangen waren, passierte genau das, was Andrea prophezeit hatte und deshalb speziell für dich das Foto von Katze in der Krapptüte:
Andrea could see this coming: when we are alone I took this picture: cat in a Krapp-Bag.
Irgendwann war die Tüte kaputt von den Liebesbezeugungen und das Vieh sank erledigt auf dem Sofa zusammen. So wie ich auch, nicht ohne mich nochmals an meinen Geschenken zu erfreuen, die mir die Damen mitgebracht hatten:
Zwei wunderschöne Knäuel Sockenwolle, leckere dunkle Schokolade, ein entzückender Schaf-Eierwärmer und süße Schaf-Taschentücher (die ich natürlich nicht benutzen werde!), Leckerlis für’s Katzenvieh und von Andrea ein Sparschaf für den London-Trip! Tausend Dank für all die schönen Sachen und den schönen Tag!
The ladies took me some little presents: two balls of wonderful sock yarn, yummy dark chocolate, a cute sheep egg cosy, cute sheep tissues (I’ll never use them!!), some goodies for the cat and from Andrea a sheepy bank for the trip to London. Thank you so much for the presents and for this lovely day!
Das Paradies!
Heute war der große Tag: der Gruppeneinfall bei Seehawer & Siebert: Andrea, Conny, Sabine und Tanja, eine Viertel-Fußballmannschaft an Kindern und ich fielen bei Seehawer ein und konnten uns mal wieder kaum sattsehen. Ich habe schwarzes Alpaka und schwarzen Kammzug gekauft:das soll zusammen was weiches, edles, kleines Schwarzes werden und ist nicht fotografierbar und habe natürlich wieder bei der Schottischen Multicolor zugeschlagen, dieses Mal Blau:
Today I was in paradise: Andrea, Conny, Sabine und Tanja, three kids and me were at Seehawer & Siebert. They have a big selection on wonderful wool and yarn. I bought black alpaca and black wool (no foto possible!) for a little noble black something. And of course I bought Scottish Multicolor this time in blue:

Und ein Wolle-Seide-Gemisch in Hellblau:
And a mix of wool and silk in light blue

Anschließend sind wir alle zu Sabine gefahren, die uns freundlicherweise bewirtet hat und uns sensationelle Schneckennudeln (können mit diesem Begriff auch Menschen jenseits des Mains was anfangen?) aufgetischt hat. Alle hatten ihr Sockenstrickzeug dabei, sogar Tanjas Tochter, nur ich Dödel hatte es daheim vergessen. Aber dank Sabines Gabe, Kinder sinnvoll zu beschäftigen, konnte ich meine Hände beim gemeinsamen Kneten beruhigen 😉
After buying a lot of wool you get hungry and so we went all to Sabine, where we get to drink and a lot of delicious cake (a swabian specialty, we call it „Schneckennudeln“). Everybody had her socks to knit, I’ve forgotten it and so I played with the kids with the self-made plasticine:
Ein sehr schöner Nachmittag!! Danke an Sabine!
What a lovely afternoon! Thanks to Sabine!
Versuch einer Antwort
Wow! So viele Kommentare! Das hätte ich nun nicht erwartet 
Ich möchte auf ein paar Punkte antworten, die häufiger genannt wurden:
-Ich solle halt die Blogs, die mir nicht gefallen, nicht mehr lesen. Das ist aber schade, denn ich habe (bis auf eine Ausnahme) lediglich die technischen Aspekte angesprochen, nicht die inhaltlichen.
-Es ging mir nicht um eine Anklage einzelner Blogs. Die Betonung lag auf: mir fallen Unterschiede auf. Es ist doch interessant zu überlegen, warum in dem einen Land/Kontinent offenbar andere Standards herrschen als im anderen. Den Punkt, daß Manuals meistens auf englisch seien, stimmt so nicht, es gibt hervorragende Dokumentationen auf deutsch.
-Ich fordere eben nicht, daß alle erst mal Webdesign studieren müssen, bevor sie einen Blog führen „dürfen“ (habe ich auch nicht). Ich stimme Euch zu: die Freiheit, die zumindest hierzulande im Internet herrscht soll bleiben. Aber: um irgendwas animiertes o.ä. einzufügen, muß ein HTML-Tag eingegeben werden, es mangelt eben gerade (meistens) nicht an Know-How.
-Es ist nicht nur eine Frage des (meines) persönlichen Geschmacks. Mein Geschmack ist egal. Es gibt Richtlinien, die international anerkannt sind, was eine Website/einen Blog zu einer/m technisch gut zugänglichen macht. Diese Richtlinien sind nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern von vielen Gremien entwickelt worden. Auch Farben sind nicht alleine eine Frage des Geschmacks, sondern die der Lesbarkeit (so ist z.B. erwiesen, daß gelbe Schrift auf weißem Grund nicht nur bescheiden aussieht, sondern vielmehr nahezu unlesbar ist). Interessant finde ich hier die Frage, warum offensichtlich diese Richtlinien im englisch-sprachigen Raum eher befolgt werden und warum (intuitiv?). Und warum diese Richtlinien in Deutschland kaum Beachtung finden und als Freiheitsbeschneidung empfunden werden.
-Ich halte meine Fragestellung nicht für typisch Deutsch. Eher typisch ist die Reaktion auf Kritik oder eine Frage: Wenn’s dir nicht gefällt, dann schau’s dir halt nicht an. Diese Art zu reagieren durchzieht die Diskussionslandschaft, egal bei welchem Thema. Überspitzt gesagt: früher hieß es: wenn’s dir hier nicht gefällt, dann geh‘ rüber.
-Ich habe mich nicht geärgert
Ich habe laut gedacht. Und freue mich, wenn ihr hier weiter mitdenkt!
PS: Außerdem habe ich mich beim Thema Usability an die eigene Nase gefasst und ihr habt nun die Möglichkeit im Blog zu suchen. Falls da noch technische Probleme auftreten: bitte Meldung.
Kulturunterschiede?
Ich habe gestern angedeutet, daß ich mir zur Zeit ein paar Gedanken zum Bloggen mache. Iris hat nachgefragt und ich versuche mal, meine Beobachtungen zusammenzufassen.
Die Unterschiede, die ich feststelle, beziehen sich v.a. auf technische Aspekte des Bloggens. Ich spreche hier nicht von qualitativen Unterschieden der Strickkünste, darum geht es gar nicht. Ich frage mich, ob das, was ich glaube zu beobachten (ich kann mich ja täuschen), ein Phänomen der kulturellen und sozialen/politischen Unterschiede zwischen den Ländern ist.
Alles was ich hier aufführe, finde ich zwar auch in englischsprachigen Blogs, aber nicht in dieser Menge:
-Animierte Smileys oder andere Figuren, deren Zielgruppe ich eher auf <10 Jahre definieren würde. Manche Postings werden zu einem Drittel nicht mehr aus Worten gebildet, sondern als animierte „Bildgeschichten“.
-Qualitativ schlechte Fotos. Die Deutschen wollen offensichtlich auch im Zeitalter der Digicam ihrem Ruf als Weltmeister im Fotografieren gerecht werden, zählt die Masse hier mehr als die Erkennbarkeit?
-Werbebanner. Mir ist klar, warum Werbebanner auf manchen Seiten sein müssen. Die Frage ist: warum herrscht in deutschen Köpfen immer noch die Meinung vor, im Internet müsse alles umsonst sein?
-Verwaiste oder stark vernachlässigte Blogs. Einer der allgemein anerkannten kleinsten gemeinsammen Nenner eines Blogs ist das regelmäßige Update.
-“Blogs“, die keine sind, sondern simple Websites ohne Kommentarfunktion und regelmäßiges Update.
-Blogs in Blogringen oder Aktionen, die nicht frei zugänglich sind, sondern ein Passwort erfordern.
-Kleinkriege zwischen einzelnen Blogs oder zwischen Gruppen, die in Blogs ausgetragen werden. Das ist m.E. etwas, das ich noch in keinem englischsprachigen Blog gesehen habe. Der Kleingarten- /Nachbarschaftsstreit wird nun im Internet ausgetragen?
-Lange Ladezeiten, v.a. durch Fremdverlinkung auf so unnützem Kram wie die (animierte) Wetter- oder Uhrzeitanzeige. Obwohl die Amerikanerinnen eine wesentlich größere räumliche Distanz überwinden müssen, scheint sich dort niemand zu interessieren, wie das Wetter in XY ist. So geht’s mir auch. Habe ich einmal die zeitliche Orientierung komplett verloren, schaue ich auf meine Uhr, die sich doch tatsächlich rechts unten auf der Taskleiste befindet.
-Verwaiste Linklisten, die nicht mehr gepflegt werden und mich ins Leere klicken lassen.
Das sind alles Punkte, die mich daran zweifeln lassen, daß das Strickblog-Phänomen hierzulande lange anhält. Es sei denn, wir arbeiten an unserer technischen Kompetenz und verbessern die Usability der Blogs. Mir scheint einfach, daß in anderen Ländern Blogs nur dann geführt werden, wenn die technischen Basics beherrscht werden. Ein bißchen scheint in Deutschland die Meinung zu herrschen: will ich auch haben! Egal ob man mit dem Medium umgehen kann oder nicht. Und das wird früher oder später zu Frust und Aufgeben bei den BloggerInnen führen und zu Frust und nicht-mehr-besuchen bei den LeserInnen.
So, und bevor jetzt hier das große Grummeln einsetzt: es sind nur Beobachtungen. Interessant wäre, ob ihr ähnliches beobachtet oder ob ich vielleicht durch Frusterlebnisse im Job derzeit etwas übersensibel bin.
Dear Secret Pal, this is a long posting about differences between german and anglish/american knitting blogs. I’ll try to translate it soon.
specially for my secret pal
Look: the cat loves your box! She plays with it and tried to lie into the box, but such a fully-grown cat never fits in this box 😉 . But I’m sure she will try it again and again…