Albertle und Springerle

Wir kommen zunächst zur Sensationsmeldung des Tages (vergesst den Schlichterspruch, das hier ist besser!): Die Äpfel haben ihren Dienst getan und just in diesem Moment genieße ich ein weiches Springerle, d.h. ich kann davon abbeißen ohne mir Zahn- und/oder Kieferverletzungen zuzufügen! Nun habe ich die Apfelschnitze erneuert, denn eine weitere Woche in der feuchten Umgebung kann den Springerle nicht schaden.  Und lecker sind sie! Ich bin begeistert und erkläre mich hiermit zur Springerle-Bäckerin innerhalb der Familie.

Da ich ja mittlerweile die wohl größte Sammlung an Albertle-Formen auf dem Kontinent mein Eigen nenne, war es klar, daß ich auch dieses Jahr Albertle backe.

Das Backen gestaltete sich wider Erwarten etwas chaotisch, da ich auf einmal die Stärke nicht mehr finden konnte, die ich doch neulich ganz sicher gekauft hatte. Also fehlten auf einmal 36 Gramm Stärke und auch das Weizenmehl war ausgegangen. Ich verrate hier nun also mein Geheimnis für tolle Albertle: 36 Gramm Dinkelmehl! Ein Rätsel muß aber noch gelöst werden: warum bekomme ich immer wenn im Rezept steht „ergibt etwa 80 Stück“ 130 Plätzchen? Besonders dünn habe ich den Teig ja nicht ausgerollt. Außerdem hatte ich auch noch das Rezept, das ursprünglich auf 5 Eier ausgerichtet war, umgerechnet, da sich nur noch 4 Eier im Kühlschrank fanden und ich keine Lust hatte, wegen einem Ei einkaufen zu gehen (von der fehlenden Stärke und dem fehlenden Mehl hatte ich da ja noch keine Ahnung…).

Springerle – Tag 2

Es ist vollbracht! Die Springerle sind gebacken und natürlich steinhart, das ist normal. Jetzt müssen sie noch so drei Wochen lagern, dann sollten sie wieder weich und zart sein. Es bleibt also spannend…

Und nun noch zur Erläuterung, wer oder was da „springen“ soll: die Springerle sollen beim Backen aufgehen und zwar in die Höhe, dann entsteht so ein „Füßchen“, hier mal im Detail:

Für’s erste bin ich zufrieden, ich werde das abschließende Urteil dann in drei Wochen fällen…

Springerle – Tag 1

Okay, bis hierher ist das mein Ding: Teig kneten, ruhen lassen, ausrollen und sich mit dem gesamten Körpergewicht auf den Model drücken, Springerle ausschneiden und auf’s Blech tun. Das war’s??? Nun gut, der spannende Teil kommt ja noch: morgen werden sie gebacken und dann müssen sie „springen“. Falls sie das tun, weiß ich schon, nach was ich in Zukunft auf Flomärkten Ausschau halte, denn die Motivauswahl heute war mehr als fragwürdig.

Die Karamell-Demütigung…

…ist noch nicht ganz verwunden (auch der zweite Versuch ging daneben, sah zwar besser aus und war auch fester, aber eben immer noch nicht „schnittfest“), da suche ich mir einfach ein neues Gebiet, auf dem es gründlich schief gehen kann: heute startet das Projekt „Springerle„. Ich werde berichten…

Süßes oder…

Liebe Hörerinnen und Hörer, Sie erinnern sich doch sicherlich an Frau K. – im Sommer hatten wir schon einmal die Gelegenheit, Ihr beim Kochen über die Schulter zu schauen…

Äh, Hallo, Guten Tag. Sie kommen auch heute etwas ungelegen…

Ach was, Frau K. – Sie haben doch Ihre Küche im Griff, wir stören auch überhaupt nicht. Gut riecht’s hier!

Ja, riechen tut’s…

Aber was ist das denn? Diese gelbliche flüssige Masse dort in der Schüssel? Sieht ein bißchen aus wie…

Das – das sind Bonbons…

Bonbons? Mit Verlaub Frau K., Bonbons sehen anders aus, vor allem fester.

Ich bin sicher, die Masse wird noch fester, ja im Rezept stand was von „schnittfest“…

Haha, „schnittfest“, das ist gut, das muß ich mir merken!  Lassen Sie mich raten: Sie haben sich die neueste Ausgabe von der “Was die Trümmerfrau noch wußte” gekauft und dachten, es sei eine gute Idee, an Ihrem freien Tag Karamelle selbst herzustellen. Vermutlich hat Ihre Oma das auch immer gemacht?

Ja, richtig, meine Oma hat…

Hat Ihre Oma denn auch ihren besten Kochtopf dafür benutzt?

Äh, nein…

Das ist doch ihr bester Topf, der da drüben steht und aussieht, als würde er nie mehr sauber werden – richtig?

Ja, schon, aber vielleicht, wenn ich ihn mit Wasser gefüllt auf dem heißen Herd stehen lasse…

Haha, genau! Dann wenn Ihre Masse dort „schnittfest“ sein wird, genau dann wird auch der Topf wieder sauber sein! Köstlich, Frau K.! Wie immer köstlich, Ihnen beim Arbeiten zuzuschauen. Liebe Hörerinnen und Hörer, wir verabschieden uns hiermit wieder aus der Küche von Frau K., sind aber schon jetzt gespannt, was Sie uns das nächste Mal bieten wird! …„Schnittfest“, ich lach mich tot!

Doris

Gestern der kurze Hilferuf, heute gibt’s endlich ein Bild dazu. Ist es doch heute auch mal wieder seit gefühlten 100 Tagen hell (ich schramme hier so knapp an einer Herbstdepression vorbei, wie soll das erst im November werden?)…

Ich habe Doris gesehen und dachte nur: ah! Warm und bequem! Also habe ich die Anleitung umgerechnet und losgestrickt und jetzt fehlen halt ein paar Gramm für den letzten Ärmel, wird sich also die Fertigstellung um eine Woche verzögern…

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Gelee gemacht:

Habe so viele Äpfel geschenkt bekommen und mein Apfelmus-Vorrat reicht für’s erste. Und richtig geliert hat’s auch! Auch wenn ich zu Beginn sehr gezweifelt habe…

Herr Mappus, Herr Rech, all Sie anderen,

darf ich Ihnen unbekannterweise mal kurz mein derzeitiges Befinden kundtun?

Dazu muß ich wieder einmal Max Liebermann zitieren: „Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Ich habe Sie und Ihre Partei noch nie gewählt und ich schwöre hiermit: ich werde Sie auch niemals wählen! Nicht daß Sie es interessieren würde, aber loswerden vor dem nächsten Kotzen mußte ich es dennoch. Und viele Grüße an Ihre Kommunikationskasper! Man sieht sich immer zweimal im Leben – das nächste Mal kann ich hoffentlich direkt auf Ihre Schuhe kotzen! Entschuldigung, nicht mal damals in Berlin habe ich Polizisten mit Gasmasken gesehen – Thank you for the mental picture!

Ich frage mich wirklich: was geht in Ihnen vor? Essen Sie gerade ein Schnittchen und schlagen sich auf die Schenkel oder ist Ihnen wenigstens ein bißchen elend und denken darüber nach, was hier gerade abgeht? Es gab schon einmal einen Punkt in meinem Leben, als ich mich geschämt habe, in Baden-Württemberg zu wohnen. Vielen Dank dafür, daß Sie mir jetzt das gleiche Gefühl bescheren.  Es möge das ganz große Elend über Sie kommen! Das ganz große Kino eben, das Sie mir heute beschert haben. Wir sehen uns spätestens wieder am 27. März 2011!

Beute

Ich wollte ja noch meine letzte Flohmarkt-Beute zeigen. Wir waren am Sonntag auf dem wirklich schönen Antikmarkt in Ludwigsburg, auf dem fast ausnahmslos tolle Sachen zu sehen waren und nette Verkäufer zu netten Pläuschchen aufgelegt waren. Das Wetter war auch stabil genug, um auf dem Marktplatz ein spätes Frühstück mit den Wespen zu teilen. Danach ging’s für mich das erste Mal hinauf zum  Hohenasperg, wo wir die wirklich toll gemachte Ausstellung anschauten und Kastanien sammelten. Aber nun zur Beute:

Vor allem Albertle-Förmchen (das gibt dann eines Tages einen eigenen Ausstellungsraum 😉 ) und eine Schaumkelle…

…die jetzt vor dem Küchenfenster (natürlich!) hängt. Danke an Sabine, die hat mir mal davon erzählt und seitdem ging’s mir nicht aus dem Kopf, es fehlte nur die Kelle…

Baumarktwetter…

…ist das heute. Ich liebe es zusammen mit dem Liebsten durch den Baumarkt zu schlendern. Irgendwann gehen wir dann immer getrennte Wege: ich in die Wurzabteilung und er in die Lackabteilung. Nachdem ich einen kleinen Wurz gefunden hatte, suchte ich also nach dem Liebsten und was soll ich sagen: ich kam an einer Ecke des Baumarkts raus, die ich noch nie gesehen hatte: die Stoffabteilung! So kam ein Baumarktmitarbeiter heute wohl zum ersten Mal in seiner Karriere zu der fragwürdigen Ehre, einen Meter Rosa-auf-Rosa-gepunkteten Stoff abzuschneiden (das mit dem Reißen hatte ihm wohl keiner gesagt), was ihn ganz gehörig ins Schwitzen brachte. Sensationeller Preis übrigens! Also habe ich in Zukunft noch einen Grund mehr, begeistert in den Baumarkt zu gehen… Und der Liebste hat wenigstens, als er sich versteckt hatte (von wegen Rosa im Baumarkt und so), die passenden Glühbirnen gefunden, die verbotenen, die Auslaufmodelle. Mit äußerst gehobener Laune ging’s dann zum anderen Baumarkt, aber nur wegen der legendären Imbißbude davor. Klassische Samstagnachmittag-und-Pieselwetter-Beschäftigung also 😉