Aus Langeweile…

…und Wetterfrust heraus (nicht nur ich bin depremiert, sondern auch die Katz, die kann sich wenigstens in einen komatösen Dauerschlaf flüchten…) habe ich heute gebacken.

Bunte, süße, klebrige Fairy Cakes… Abgewandeltes Rezept von Frau Barcomi. In den Geschmacksrichtungen „normal“, Zitrone und Walnuß-Schoko. Oben drauf gab’s größtenteils Frosting „normal“, „normal rosa“, „Zitrone“ und „Schoko“. Ein paar habe ich ohne Frosting gelassen, weil sonst der Liebste wohl gar nichts davon gegessen hätte. Und weil’s so viele geworden sind, habe ich einen ganzen Teller voll zu den Nachbarn raufgebracht, die haben sich gefreut – was soll man bei diesem Wetter auch anderes machen…

Ha!

Dieses Jahr steht dem semi-professionellen Backen der Albertle nichts mehr im Wege: im Morgengrauen Früh am Morgen waren wir schon auf dem Stuttgarter Frühlingsflohmarkt und am dritten Stand wurde ich fündig: eine richtige Albertle-Ausstecherform zu einem völlig akzeptablen Preis und in gutem Zustand, damit war mein Tag gerettet. Nach einer Curry-Wurst um halb neun (örgs!) und dem Ablaufen des gesamten Marktes war noch dringend ein riesiger Kaffee mit Schoko-Muffin bei Starbucks angesagt, um dann gestärkt eine Führung im Landesmuseum mitzumachen und im dortigen Shop noch Fachliteratur einzukaufen.

Und ja: das ist „Rosali“. Wir hatten am Freitag Abend nichts besseres vor die Wahnsinnsidee zu Ikea zu fahren und nun weiß ich endgültig, daß der Liebste extrem Cath-Kidston-tolerant ist und ich dagegen nicht Blümchen-resistent bin: nicht nur Stoff sondern auch ein frisch mit „Rosali“ bezogenes Bett entschädigen dafür, daß ich heute noch Wollsocken waschen mußte, was eindeutig zeigt, daß dieser Mai zu kalt war 😉

Und daß ich eine harte Arbeitswoche und speziell morgen einen Horrortag vor mir habe, zeigt sich daran, daß ich meine Tasche heute Abend schon gepackt habe und tatsächlich Moderationskärtchen vorbereitet habe – pädagogischer Großkampftag, Pädagogen wollen/müssen qualifiziert werden…

einen Tag sieht man nicht hin…

…und schon sprießt die Kapuzinerkresse:

Ich mag Kapuzinerkresse, jedes Jahr ziehe ich ein paar Pflänzchen für mich. Dieses Jahr sind’s ein paar mehr geworden, da ich mich ja nun in des Liebsten Garten austoben darf.

Die grauen Cable Rib Socks sind auch schon fertig geworden. Irgendwie gehen Socken mit Zopfmuster immer flott, da ich mich von Verzopfung zu Verzopfung hangele. Auch in simplem Grau sehr wirkungsvoll, wie ich finde. Gestrickt in Größe 42/43 für den Vater des Liebsten zu seinem Geburtstag irgendwann im Juni.

Anleitung: Cable Rib Socks von Erica Alexander in Interweave Knits Spring 2005. Ferse und Spitze abgewandelt nach meinem Standardrezept.

Wolle:  Wolle Rödel Sport & Strumpfwolle Classik. Nadeln: 2,5 mm. Verbauch: 78 Gramm.

back in the saddle

Nach der Bitdefender-Katastrophe war ich die ganze Woche auf meinen alten Rechner angewiesen, weil es bei mir nicht nur Boot-Probleme gab, sondern Windows7 komplett zerschossen war und sich dann das Ding nicht ohne BIOS-Update wieder installieren ließ (ich liebe es…). Mit der Hilfe vom Liebsten läuft das Ding jetzt seit einer Stunde wieder und ich bin erneut wieder sehr glücklich über 4GB Arbeitsspeicher 😉 Ich habe die Computer-reduzierte Zeit für die Anfänge des Frühjahrsputzes genutzt und auch gleich einen Platz für das neueste Möbel gefunden:

Uralte Nudelkiste, von der Patentante geerbt, jahrzehntelang stand das Teil dann im elterlichen Gartenhäuschen, meine Mutter wollte es ja schon wegwerfen, aber ich finde die Kiste zu entzückend.  Allerdings lagere ich nicht Nudeln drin sondern das Eingemachte – eine, wie ich finde, würdige Füllung.

Gestrickt wird auch wieder: eine baumwollene Strickjacke. Dazu hoffentlich morgen mehr.

Saisoneröffnung

Es ist tatsächlich Frühling geworden! Mein persönliches Wetterorakel hat dazu bestimmt beigetragen…

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Und das heißt: endlich können sich der Liebste und ich wieder in der Mittagspause an unserem Plätzchen treffen und die Sonne und den Picknick-Lunch genießen. Und die Socken daheim lassen 😉

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Lebensmucks

Ohje, ist der letzte Eintrag lange her :-( Es ist nicht so, daß ich nichts gestrickt hätte, aber irgendwie nix richtiges: Botticelli hat mich in ein großes Strickloch geschubst. Mehrere Versuche mit dem February Lady Sweater scheiterten, auch der letzte mit anderer Wolle. Die Jacke gefällt mir aber sehr, ich warte jetzt einfach mal ein bißchen, vielleicht kommt die Erleuchtung ja noch.

Derweil gebe ich mich dem Sockenstricken hin. Aber auch das halbherzig: der zweite der braunen Weihnachtssocken ist noch nicht mal angeschlagen. Ich konnte mich nicht aufraffen, weiter an diesem dunklen braunen Ungetüm weiter zu machen – dunkel und braun grau hatte ich draußen genug… Dafür sind endlich die grünen Tweedsocken und die lila Socken für mich fertig geworden, aber wie man sieht: seit Botticelli habe ich auch keine Lust mehr, Fäden zu vernähen 😉

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Farbe, ich brauche Frabe, schrie es in mir, als ich letzte Woche mit dem Liebsten einen Einkaufsbummel im Nachbarstädtchen gemacht und ihn in den Wolleladen geschleppt habe. Also erstand ich zwei schreiend bunte Knäuel, eines für anstehende Geburtstagssocken und eines für mich:

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Innerhalb einer Woche sind sie fertig geworden, heute habe ich sie das erste Mal an und freue mich jedes Mal, wenn ich zu meinen Füßen runter schaue. Wolle: Lana Grossa Meilenweit Merino, Farbe 2103: sehr angenehm zu stricken!

Dann gibt es noch eine kleine Sensation zu vermelden: ich habe Topflappen gehäkelt! Aufmerksame Leser wissen ja, daß ich es so gar nicht mit dem Häkeln habe. In der neuen Landlust war nun eine idiotensichere Anleitungen für klassische Topflappen und da dachte ich: es muß doch zu schaffen sein! Also nach Baumwollresten gewühlt und tadaahh:

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Es geht doch! Der gruselgelbe Lappen war der erste Versuch und da habe ich es auch geschafft, auf einer Seite eine hübsche Beule einzuarbeiten, die ich auf dem Bild raffiniert überdeckt habe 😉 Meine Lieblingsbeschäftigung wird das auch in Zukunft nicht werden, aber für mich ist es erstaunlich, daß ich nun doch in der Lage bin, ein einigermaßen gerades Stück zu häkeln. Insgeheim träume ich doch von einer Granny-Square-Decke…

nachgekocht

Da ich endgültig genug habe von diesem Winter-Grau-Grau-Kalt-Kalt, nerven mich auch zunehmend die noch rumstehenden Schokonikoläuse. Wie gut, daß Frau…Äh…Mutti weiß, was man damit am besten macht. Also ging es gerade dem größten monströsen Nikolaus (ein elterlicher Fauxpas) an den Kragen, allerdings nicht vollständig, nur ein halber Liter Milch mit 40 Gramm Stärke.

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Und was soll ich sagen: ein perfekter Pudding ist entstanden, genug um diesen freien Abend auf dem Sofa genüßlich zelebrieren zu können.

Achja: Der Botticelli-Rand wächst langsam aber beständig – nächste Woche, vielleicht…

Am Rande

Ich habe den Schock über den mißratenen Original-Rand am Botticelli recht schnell überwunden und ebenso rasch auch einen passenden Ersatz in „Victorian Lace Today“ gefunden: kommt in der Breite ungefähr hin und hat auch ein florales Thema und läßt sich auch einfach stricken und sieht vor allem auch einigermaßen aus:

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Das Rückenteil hat nun schon einen Rand und nun geht’s halt in der Runde weiter, es liegt noch ein weites Stück vor mir 😉

Am Wochenende bin ich nicht zum Stricken gekommen: Am Samstag mußte ich arbeiten und gestern war eine weitere Geburtstagsfeier, dieses Mal in der Schwieger-Familie, angesagt. Wenigstens fanden wir Zeit, um einen langen Spaziergang zu machen in einer Gegend der Stadt, in der ich noch nie war und wo man noch Zeugen der französischen Vergangenheit finden konnte:

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Am Freitag habe ich ein superduper Überraschungspaket von Eva bekommen und mich über die vielen tollen Sachen wahnsinnig gefreut. Es haben sich alle gefreut:

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Und die Katz duftet jetzt immer leicht nach Lavendel, weil das Säckchen hat es ihr als Kissen angetan :-) Tausend Dank, Eva!

vom Hinterherhinken

Die Tage fliegen nur so dahin, soeben habe ich festgestellt, daß es für den Dezember noch keinen einzigen Eintrag gibt. Seit ich wieder gesund bin, habe ich nahezu jeden Tag und Wochenende gearbeitet, es bleibt so gar keine Muße für besinnliche Adventsstunden. Ich hinke auch mit den gestrickten Geschenken hinterher: da gibt es das fast schon obligatorische schwarze Paar Socken für meinen Vater, an dem ich lichtbedingt immer nur ab und zu stricken kann, dementsprechend dümple ich auch noch an der ersten Socke rum. Die Weihnachtssocken für meinen Opa in ansprechendem Braun habe ich noch gar nicht begonnen… Und meine Dropsjacke ist auch noch nicht fertig… Und dann hatte der Liebste gestern Geburtstag und sollte eigentlich einen fertigen Schal auf dem Geburtstagstisch vorfinden.

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Wie ihr seht, ist der Schal aber trotz nächtlicher Sonderschichten nicht fertig geworden, viel fehlt aber nicht mehr, ich bin zuversichtlich, ihn diese Woche noch fertig zu bekommen. Und dann gibt’s auch mehr Infos zum Schal. Den Geburtstag haben wir mit einem kleinen Fondue-Essen bei mir zelebriert, was mal wieder sehr lecker war und auch relativ wenig Arbeit machte, da ich nur zwei Saucen selbst machte, den Rest haben wir mit dem Griff zum Fertigsaucen-Regal abgedeckt.

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Das Tischdesign wirkt vielleicht etwas tupfenlastig und pastellig, wurde jedoch durch ein formschönes Fondue-Set aus den Siebzigern abgerundet, das der Liebste beigesteuert hat und das mir nur kurz die Sprache verschlagen hat 😉 (Ich habe ja ein Edelstahl-Fondue, das wurde aber abgelehnt, weil es ein elektrisches ist und ein richtiger Männer-Geburtstag nach Spiritus und Feuer schreit :-) )

Dann bleibt noch ein kleiner Ausflug nach Hechingen nachzutragen zu dieser Ausstellung. Ich war ein bißchen enttäuscht: die Dokumentation der Ausstellung ist sehr bescheiden bzw. größtenteils nicht vorhanden. Auf den wenigen Beschriftungstäfelchen waren auch noch sehr viele Schreibfehler drin, lieblos so was. Aber der hier hat mir richtig gut gefallen:

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Albertle

Der erste Spaziergang nach der Grippe war mit fast sechs Kilometer ein bißchen zu lang, aber die frische Luft hat gut getan, die Bewegung auch. Hinterher war ich ziemlich erledigt, aber nach einem Nickerchen ging’s in die Küche.

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Ich backe gerne Weihnachtsplätzchen, die meisten verschenke ich. Ich variiere auch jedes Jahr gerne, wenn es auch zwei Konstanten gibt: Ausstecherle und Schokoladenplätzchen (die mal in einer Brigitte drin waren vor ungefähr zwanzig Jahren). Seit Jahren nehme ich mir vor, Springerle zu machen, quasi um Omas Werk fortzusetzen, und jedes Jahr kommt mir was dazwischen, in diesem Jahr das Virus. So gerne ich neue Plätzchen ausprobiere, Flitterkram bedingt verfallen bin, so sehr finde ich es schade, daß alte Rezepte kaum mehr eine Überlebenschance haben.

albert-kEs ist die erste Vorweihnachtszeit, die ich mit dem Liebsten erlebe. Natürlich habe ich ihn gefragt, welche Gutsle es denn bei ihm daheim gegeben hat, es fiel der Name Albertle. Albertle… Was für ein schöner Name! Hatte ich schon mal gehört, noch nie gegessen. Also im Internet nach Rezepten gesucht, hörte sich gut an. Mama angerufen und gefragt, ob vielleicht meine Oma noch ein Albertle-Rezept hinterlassen hat. Nö, hat sie nicht, die letzte Frau aus der Familie mütterlicherseits, die noch Albertle gebacken hat, war meine Uroma. Meine Mutter erzählte dann noch, daß sie als Kind gedacht hat, die Plätzchen hießen wegen meinem Uropa Albert so. Kurz noch Papa gefragt: Ja, er kennt Albertle, seine Mutter hat sie gebacken. Na also: da gibt es doch eine Tradition, die man fortsetzen kann! Natürlich habe ich nicht die richtige Ausstechform (dabei habe ich neulich erst eine auf dem Flohmarkt gesehen, aber damals wußte ich ja noch nicht, wofür das gut sein soll…)

 

Also glatt rund ausgestochen und mit einer Reibe das Muster aufgedrückt. Sieht auch nett aus. Nun habe ich 120 Albertle, die gar köstlich schmecken, aber durchaus noch durchziehen dürfen. Und weil ihr mir die Frage nach dem Engel so toll beantwortet habt, schiebe ich eine Frage hinterher: Warum heißen die Plätzchen Albertle? Ich habe nichts ordentliches gefunden. Irgendwelche Volkskundler hier? Oder wissende Schwaben? Sonst wer mit der Lösung? Ich wäre wie immer sehr dankbar!

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